Leiser Abschied vom Kolpinghaus
Eine große Veränderung kommt auf die katholische Pfarrgemeinde in Erbendorf zu. Mit dem Ende des Monats geht das Kolpinghaus in neue Hände über. Aufgrund der Corona-Pandemie ist es nicht möglich, dass sich die Pfarrgemeinde von dem Gebäude gebührend verabschiedet. Dies sei nun sehr bedauerlich, erklärt Pfarrer Martin Besold. Der Abschied geschieht nun sehr leise in aller Stille, so der Seelsorger. Passend zur Faschingszeit hatte man unter dem Titel „Hat Gott Humor?“ einen Abend geplant, der von Witzen und lustigen Begebenheiten mit religiösem Hintergrund geprägt gewesen wäre. Dieser muss leider ausfallen. Ein wenig Leben wird dennoch in den nächsten Tagen einkehren, wenn Verantwortliche von Frauen- und Mütterverein, Kolpingfamilie und andere Gruppen der Pfarrei ihre Habseligkeiten, von der Vereinsfahne bis zu Bastelutensilien, ausräumen. Einiges ist schon geschehen. Kirchenpfleger Alfons Meierhöfer hat bereits die Saalbestuhlung ausgeräumt und eingelagert. Die Einlagerung ist nötig, da der Neubau des künftigen Pfarrsaals nicht wie geplant beginnen konnte. Der Grund liegt darin, dass die Pläne nochmals geändert werden mussten und von der Kirchenverwaltung die Änderungen beschlossen werden mussten. Der Kirchenpfleger erklärt, dass dies zwar bedauerlich ist, dass der Saal noch nicht steht, aber die Änderungen wirken sich nicht zum Nachteil aus. Meierhöfer erwähnt, dass beispielsweise für die Küche nach den geänderten Richtlinien der Diözese nun mehr Fläche zur Verfügung steht. Es seien zwar nur ein paar Quadratmeter, aber die wirken sich enorm zum Vorteil aus. Daher musste noch einmal der Saal neu geplant werden, so Meierhöfer. Baubeginn wird nun im Frühjahr sein, denn die Planungen sind nun abgeschlossen und liegen zur Genehmigung in Regensburg. Aufgrund der engen Zusammenarbeit zwischen der Pfarrei und der Diözese spricht der Kirchenpfleger bei der Genehmigung von einer Formsache. Er geht davon aus, dass es endlich losgehen kann. Solange der Saal noch nicht fertig ist, muss nun die Pfarrei ohne großen Versammlungsraum auskommen. Dazu teilt Pfarrer Besold mit, dass dies natürlich nicht optimal sei. Aber er sei guter Dinge, dass in der Zwischenzeit gute Lösungen gefunden werden. Zum einen ist das Lorettoheim bezugsfertig. In den letzten Monaten ist das Lorettoheim nach der abgeschlossenen Außenrenovierung auch innen aufgefrischt und erneuert worden. Zum anderen sind aktuell wegen der Corona-Pandemie keine großen Versammlungen möglich. Sollten Vereine und Gremien der Pfarrei Platz brauchen, geht der Seelsorger davon aus, dass eine Anfrage an die Schule oder an die Stadt zur Nutzung der Stadthalle positiv beantwortet wird. Wie lange es dauern wird, bis der Saal steht, kann noch nicht genau terminiert werden. Pfarrer Besold, kann noch keinen Eröffnungstermin angeben. Realistischer Weise darf man nicht vor Ende des Jahres damit rechnen, dass der Saal bezugsfertig ist. Die Pfarrei hat dann wieder einen Ort für größere Veranstaltungen der Vereine und Gruppen. Der Seelsorger erhofft sich, dass der neue Pfarrsaal mit dem Pfarrhof und dem Lorettoheim eine Art Treffpunkt, ja fast ein Marktplatz der Pfarrgemeinde wird. Es soll ein richtiges Pfarrzentrum bilden, weil nun alles nah beieinanderliegt. Auch die Ökumene kann dadurch gefördert werden, denn unmittelbare Nachbarn sind das evangelische Gemeindehaus, der Pfarrhof und die Martin-Luther-Kirche. So kann mitten in Erbendorf eine Art christliches Zentrum der beiden Konfessionen entstehen, meint Pfarrer Martin Besold.