Mariä Lichtmess
Am Fest der Darstellung des Herrn, oder wie es im Bayrischen heißt: Mariä Lichtmess, werden traditionell die Kerzen für die Kirche geweiht, die im Jahreslauf so gebraucht werden: lange, dünne für den Hochaltar, kurze dicke für den Volksaltar, Prozessionskerzen, die Einsätze für das ewige Licht, die Opferlichter für die Pieta, Kerzen für die Apostelleuchter, usw.
Auch die Kerzen für die Kommunionkinder wurden mit geweiht, die dann noch mit buntem Wachs verziert werden. Die Mesner haben die Kerzen vor dem Altar als wunderbares Bild aufgebaut, in deren Mitte das Jesuskind liegt: das Licht der Welt
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Am Abend feierten viele Christen der Gemeinde die Messe zum Hochfest.
Jochen Neumann berichtet davon im „Neuen Tag“ in Text und Bild:
Nur die Osterkerze und der beleuchtete Christbaum erhellten beim Gottesdienst zu Maria Lichtmess, dem Fest der Darstellung des Herrn zum Einzug des liturgischen Dienstes die Pfarrkirche. „Es ist besser eine Kerze anzuzünden, als über die Dunkelheit zu klagen.“ Mit diesem Gedanken von Konfuzius begrüßte Pfarrer Martin Besold die Gottesdienstbesucher. Vor dem Altar waren viele Kerzen rund um das Jesukind trapiert. Mit den Worten „Gott, du bist das wahre Licht, das die Welt mit seinem Glanz hell macht“, segnete Pfarrer Besold diese.
In seiner Predigt ging er auf die Darstellung des Herrn an diesem Tag ein. „Es ist eine faszinierende Erzählung, die Darstellung des Herrn im Tempel von Jerusalem“, stellte Besold fest. „Gott tritt in diesem kleinen Kind Jesus aus Nazareth voll und ganz in die Menschheit ein“. Denn im alten Israel war der 40. Tag nach der Geburt wichtig. „Da stand ein Opfer an, das zur Reinigung der Mutter gedacht war und darüber hinaus musste das erstgeborene Kind `ausgelöst´ werden“, wusste er. „Dahinter stand die Idee, dass die Erstgeburt heilig ist und zu Gott gehört.“ Maria und Josef erinnern sich als gläubige Juden an diesen alten Brauch und bringen Jesu in den Tempel, wo er auf weisen Menschen trifft. „Der alte Simeon und Hanna entdecken in ihm Gott den Herrn, gleichsam als Licht der Welt“, so der Pfarrer. „Der Evangelist Lukas war ein Meister der Erzählung“. Den mit dem Lobpreis des Simeon deutete er dieses Geschehen der Darstellung Jesu im Tempel an. „Schon früherer Zeit gehörte deshalb dieses Gebet des Simeon zum kirchlichen Gebetsschatz“, betonte Besold. „Denn Priester und Ordensleute beten es als Nachtgebet bis heute.“ „Die Darstellung des Herrn, eine faszinierende Erzählung des Lukas bietet uns heute Anknüpfungspunkte für unser christliches Leben“, fasste Pfarrer Besold zusammen. „Wir müssen Jesus als das Licht sehen und uns an ihm orientieren, einfühlsam und empfindlich sein und bleiben für das Leid anderer. Dann strahlen wir vielleicht ein wenig von dem Licht aus, das uns Gott in Jesus Christus schenkt.“ In den Fürbitten wurde unter anderem auch für alle gebetet, die von der Corona-Pandemie in ihrem Lebenskonzept erschüttert werden und nach Licht in ihrem Leben suchen.
Den Festgottesdienst nahm Pfarrer Martin Besold auch zum Anlass, am Vortrag des Namenstages des Heiligen Blasius den Blasiussegen zu spenden. Er erinnerte dabei an den Heiligen, der Arzt und später Bischof von Sebaste in der heutigen Türkei war und im Jahre 316 als Märtyrer starb. Der Geistliche ging auch auf die bekannteste Erzählung ein, nach der Blasius während seiner Gefangenschaft einen jungen Mann das Leben rettete, der an einer Fischgräte zu ersticken drohte. „So schützt sein Segen uns vor Halskrankheiten.“ „Die gekreuzten Kerzen bei der Segnung zeigen das Kreuz an, für uns Christen das Hoffnungs- und Segenszeichen“, so Pfarrer Besold. Dabei betonte er, dass die Gläubigen den Blasiussegen nicht nur auf Halskrankheiten beschränken sollten. „Es geht vielmehr um das Wohlergehen des ganzen Menschen.“ Denn der Segensspruch laute: „Der allmächtige Gott schenke dir Gesundheit und Heil.“ Dabei gehe es nach nach Besold nicht nur um Gesundheit. „Es geht auch um das Heil, dem inneren Menschen, die Seele, und dass ist mehr als die Gesundheit.“
Coronabedingt mussten in diesem Jahr die Gläubigen auf den Einzelsegen verzichten. Dafür spendete Pfarrer Besold den Sammelsegen. Musikalisch umrahmt wurde der Gottesdienst von einem Ensemble des Kirchenchors unter der Leitung von Stefanie Rüger und Organist Holger Popp.