Andacht am Valentinstag
Am Valentinstag hat die katholische Pfarrgemeinde Paare eingeladen, die verliebt, verlobt oder verheiratet sind. Einige Paare sind der Einladung gefolgt und so wurde eine kleine Andacht zusammen mit Pfarrer Martin Besold in der Pfarrkirche gefeiert. Der Seelsorger begrüßte ganz besonders jene Paare, die in den letzten beiden Jahren geheiratet haben oder bereits ihr 5-jähriges Ehejubiläum feiern.
In der Ansprache ging Besold auf die Frage ein, warum der Pfarrer zum Valentinstag in die Kirche einlädt. Es sei doch ein Tag für Pärchen. Viele Liebende würden sich an diesem Tag Blumen schenken oder vielleicht auch einfach Zeit miteinander verbringen, führte der Seelsorger an. Zunächst ging der Pfarrer auf die Wurzeln des Tages ein. Er erklärte, dass Valentin im 3. Jahrhundert Bischof in Italien war und er den frisch Vermählten Blumen aus dem eigenen Garten schenkte.
Laut Legende wurde Valentin hingerichtet, weil er trotz Verbot des römischen Kaisers Soldaten und deren Frauen nach dem christlichen Ritus getraut haben soll. Auch aus den Reihen der Sklaven und Sklavinnen hat er Trauungen durchgeführt. Der Brauch mit den Blumen habe also laut Besold seinen Ursprung aus dem christlichen Glauben. „Gott gibt seinen Segen dazu, wenn sich zwei Menschen aufrichtig lieben, einander vertrauen und füreinander einstehen – wie damals schon zu Zeiten des heiligen Valentin“, erwähnte Pfarrer Besold. Er freue sich, dass in der Pfarrei zum Valentinstag inzwischen der Segen für Verliebte, Verlobte, Verheiratete dazugehört. Gerne hätte er die erschienenen Pärchen einzeln gesegnet, aber wegen den Hygieneempfehlungen musste leider heuer darauf verzichtet werden.
Besold sah darin aber auch eine Chance und eine Neubesinnung. Es ist bei vielen Menschen in Vergessenheit geraten, dass alle segnen können. Der Segen gehe nicht vom Pfarrer aus, erklärte Besold. Das zeige besonders auch die christliche Eheschließung. „Das Ehesakrament spendet nicht der Pfarrer, sondern spenden sich die Eheleute gegenseitig. In dem sie das Vermählungswort sagen und Liebe und Treue einander versprechen, und es im Leben dann auch umsetzen.“ Der Seelsorger sah in der gegenseitigen Segnungshandlung der Paare auch ein inniges Zeichen der Verbundenheit. Er ermutigte die Paare, dass sie sich gegenseitig segnen und sich Gutes zu sprechen, um die Liebe zueinander zu stärken. Mit einem gemeinsam gesprochenen Segensgebet wurden am Ende der Andacht die Paare unter die schützenden Hände Gottes gestellt.
Die musikalische Gestaltung übernahm eine kleine Gruppe aus dem Ensemble Vocalista ad hoc unter der Leitung von Stefanie Rüger. Mit dem Stück „Gott mag segnen“ gingen die Sängerinnen und Sänger nochmals auf das Segensgebet ein.