Neubau des Pfarrsaals sprengt Kostenrahmen
Nach der Pandemie sollen auch in der Pfarrgemeinde Erbendorf die Treffen in den Gruppen und Vereinen wieder Fahrt aufnehmen. Daher haben die Verantwortlichen der Kirchenverwaltung zusammen mit dem Architekturbüro Rembeck & Partner und der Diözese in einem langen Prozess und großem Engagement den Neubau eines Pfarrsaals an der Stelle des abgerissenen Schwesternhauses vorangetrieben. Nachdem die umfangreichen Planungen abgeschlossen und die Angebote eingeholt sind, zeigt sich eine enorme Preissteigerung in den Baukosten. Bei einer Sitzung der Kirchenverwaltung erläuterte Architektin Helga Rembeck, dass das Gebäude laut eingereichter Angebote für die einzelnen Gewerke um mehr als 145.000 Euro teurer werden wird. Es ist davon auszugehen, dass sich die Mehrkosten eher in Richtung 200.000 Euro bewegen werden. Diese Mehrkosten müssten komplett von der Pfarrei getragen werden, da sie nicht innerhalb des genehmigten Finanzrahmens der Diözese liegen.
Vergabe an Baufirmen wird eingestellt
Aufgrund dieser Mehrkosten hat sich die Kirchenverwaltung entschlossen, die Vergabe der Bauarbeiten an die Firmen einzustellen. Kirchenpfleger Alfons Meierhöfer sieht dies als einzig vernünftigen Weg. Es sei nicht zu verantworten, dass die Pfarrei diese Summe alleine aufbringt. Neben dem Neubau des Pfarrsaales stehen in der Pfarrei auch andere Projekte wie die Renovierung der Steinwaldkirche und der Orgelneubau in der Pfarrkirche an, die finanziert werden müssen, erklärt Meierhöfer. Es ist für die Kirchenverwaltung nicht verantwortbar, den Kostenrahmen zu sprengen und damit die Zuschüsse der Diözese zu riskieren. Somit wird im Jahr 2021 der Pfarrsaal nicht gebaut werden. Dies ist natürlich eine schmerzliche Entscheidung, stellt Stadtpfarrer Martin Besold fest. Denn für ihn ist klar, dass man einen Saal dringend benötige. Vor allem in Zeiten der Pandemie sind große Räume gefragt, aber auch nach Corona wird man bei größeren Veranstaltungen nicht ohne Saal auskommen.
Suche nach neuer Lösung
Daher hat man am Montag in der Sitzung der Kirchenverwaltung beschlossen, nach neuen Lösungen zu suchen. Im Hintergrund laufen bereits erste Schritte und Veränderungen, um die geplanten Kosten einhalten zu können. Ziel ist es, den gesteckten Kostenrahmen nicht zu überschreiten und die Zuschüsse optimal auszunutzen. Die Verschiebung des Neubaus hat natürlich Auswirkungen für das pfarreiliche Leben und die kirchlichen Gruppen. Pfarrgemeinderatssprecher Holger Popp hofft auf Verständnis und teilt mit, dass die Vertreter der kirchlichen Gruppen und Gremien über die Situation informiert wurden. Immerhin stehe man ja nicht ohne Räumlichkeiten da, führt Popp aus. Für die Treffen der Gruppen und Vereine steht das Lorettoheim zur Verfügung. Im Obergeschoß des Kindergartens befindet sich ebenso ein weiterer größerer Raum. Die Verantwortlichen der Pfarrei nehmen darüber hinaus in den Blick, auch andere, nicht pfarrei-eigene Räume nutzen zu können, bis ein neuer Pfarrsaal zur Verfügung steht. Pfarrer Besold ist sich sicher, dass Lösungen gefunden werden, bis die Pfarrei wieder einen neuen Saal hat. Er versichert auch, dass man nichts unversucht lassen werde, so schnell als möglich zu beginnen. Das könne aber im wahrsten Sinne des Wortes nicht um jeden Preis geschehen, macht der Seelsorger klar.