Valentinsandacht
„Zum Valentinstag wollen wir ihre Liebe füreinander, ihre Freundschaft zueinander vor Gott bringen.“ Mit diesen Worten begrüßte Pfarrer Martin Besold zahlreiche Paare beim Wortgottesdienst am Valentinstag. Der 14. Februar ist Valentinstag, der Tag der Liebenden. Pfarrer Martin Besold lud dazu alle Paare, egal ob Verliebte, Verlobte oder Verheiratete, zum Gottesdienst in die Pfarrkirche Mariä Himmelfahrt ein. Zur Freude des Pfarrers nahmen zahlreiche Paare dieses Angebot auch an. Das Ensemble des Kirchenchors unter der Leitung von Stefanie Rüger umrahmte den feierlichen Gottesdienst mit Liedern, die auch zu Herzen gingen. „Heute danken wir Gott für seine Treue zu uns und bringen ihre Liebe füreinander, ihre Freundschaft zueinander vor Gott“, sagte Pfarrer Besold zu Beginn des Gottesdienstes. Was es mit den Liebenden und dem Heiligen Valentin, dessen Namenstag am 14. Februar gefeiert wird, auf sich hat, erklärte Besold. „Was ihn, den Heiligen Valentin, zum Patron der Liebenden und für gute Verlobung und Heirat machte, ist eine legendäre Erzählung von seinem Wirken.“ So soll Valentin als Priester trotz Verbot durch den römischen Kaiser Soldaten und Sklaven nach christlichem Ritus getraut haben. „Denn das Christentum war in dieser Zeit, im dritten Jahrhundert, nicht gern gesehen.“ Am 14. Februar 268 oder 269 wurde Bischof Valentin, der Überlieferung nach, für das Vergehen der Verheiratung hingerichtet. Was es mit den Blumen an diesem Tag auf sich hat, dafür hatte Pfarrer Besold auch eine Erklärung. „Den frisch Vermählten soll Valentin für gewöhnlich blumen aus seinem eigenen Garten geschenkt haben.“ In seiner Predigt ging Pfarrer Martin Besold auf die zärtliche Seite des christlichen Glaubens ein, der sich in vielen Begebenheiten ausdrücke. Als Beispiel nannte er, wie Jesus als Säugling das erste Mal in den Tempel gebracht wird und der alte Simeon ihn in Händen hält und überwältigt davon Gott preist. „Jesus begegnete in seinem Leben oft kranken Menschen mit einer Zuwendung, die man nur zärtlich nennen kann. Im Religionsunterricht in den dritten Klassen zur Vorbereitung auf die Erstkommunion erzählte Pfarrer Besold von einem Film, der sich mit der Übersetzung des Wortes Kommunion auseinandersetzt. Darin wird Kommunion als Umarmung gleichgesetzt. „Das ist zwar nicht die korrekte Übersetzung, aber für die Kinder ist es ein einleuchtender Begriff“, so Besold. „Denn Jesus umarmt Kinder, so wie Mamas und Papas sie umarmen.“ Der Pfarrer schränkte allerdings ein, dass es gerade heute schwierig sei, eine heilsame Begegnung mit Gott darzustellen. „Denn Abstand in der Kirche halten zu müssen, Desinfektionsmittel und Maske als Zeichen auch in der Kirche zu haben, trifft uns schwer“, stellte Pfarrer Besold fest. „Auch der Skandal des Machtmissbrauchs und sexuellem Missbrauchs in der Kirche höhlt diese Botschaft, den Kern unseres Glaubens, dass wir umarmt werden von der Zärtlichkeit Gottes, total aus. „Doch der Segen am Valentinstag kann eine heilsame Begegnung mit Gott sein“, so Besold. „Wenn ich die Hände über ihren Köpfen halte, wenn sie als Paar gesegnet werden, dann werden wir innerlich umarmt von Gott.“ So gehe ein Segen von der Partnerschaft aus.