Chormusik auf höchstem Niveau
Ein wunderbares und herausragendes Chorkonzert erlebten rund 300 Zuhörerinnen und Zuhörer in der katholischen Pfarrkirche am vergangenem Sonntag. Die Mädchenkantorei am Freiburger Münster betrat in ihrer Chorkleidung singend das Gotteshaus. Mit dem darauffolgenden Stück von Felix Mendelssohn Bartholdy zogen die bestens vorbereiteten Sängerinnen das Publikum in ihren Bann. Die jungen Mädchen und Damen überzeugten mit sauberer Intonation, fein abgestufter Dynamik und glasklarer Tonbildung. Die Leiterin, Domkantorin Martina van Lengerich, führte mit ruhigem Dirigat durch die Werke. Es gelang der Dirigentin eine ausgeglichene Balance zwischen exakter Führung und dem Gewähren von Freiheit, damit sich die Musik frei entfalten konnte.
Martina van Lengerich überzeugte beim Konzert nicht nur als erfahrene Chorleiterin der Mädchenkantorei, sondern steuerte im Programm eine Eigenkomposition bei. Ihr Chorstück trägt den Titel „Da pacem, Domine“ und beginnt mit dem entsprechenden gregorianischen Choral. Dazu verteilten sich die Sängerinnen singend im gesamten Kirchenschiff. Aus allen Richtungen konnte das Publikum dem Choral lauschen. Dieser ging dann in die vierstimmige Komposition über. Es entspannte sich ein ganz besonderes Klangerlebnis, bei dem das Auditorium in einem regelrechten Klangrausch sitzen durfte. Besonderer Effekt waren die Tonschichtungen, die eine fast schon mythische Klangwelt zauberten. Die Musik dieses Stückes könnte man auch exemplarisch für den Abend bezeichnen, denn es verbindet traditionelle Kirchenmusik mit moderner Chormusik. Das Programm bot einen Reigen aus Stücken verschiedener Epochen. Es gab außerdem eine gute Mischung bekannter Stücke von Maurice Duruflé, Gabriel Fauré und John Rutter, aber auch eher unbekannte Komponisten bereicherten das Programm. Vom norwegischen Komponisten Ola Gjeilo ertönte das Stück „Ubi caritas“ oder das schwedische Werk „I Himmelen“ von Karin Rehnqvist.
Besonders erwähnen muss man die bestens vorgetragenen Textimpulse von Ulrich Land. Seine Vortragsweise regte zum Nachdenken und Innehalten an. Den musikalischen Schlusspunkt setzte die Mädchenkantorei mit dem Stück „Cantate Domino“ des zeitgenössischen Komponisten Rupert Lang. Mit dem Verklingen des letzten Tones setzte frenetischer Beifall ein. Das Publikum war begeistert von dieser Sternstunde der Kirchenmusik und einem Konzert auf höchstem Niveau. Der Applaus sorgte dafür, dass die Sängerinnen noch zwei Zugaben erklingen ließen. Danach zog die Mädchenkantorei mit Gesang aus dem Kirchenschiff aus und der Abend klang musikalisch aus.